Gedächtnisausstellung im Gulliver

von Gönül Sen-Menzel


Gönül Sen-Menzel

Wer konnte ahnen, dass die nach einem Atelierbesuch Anfang 2014 geplante Ausstellung im GULLIVER nun eine Gedenkausstellung werden würde? Gönül Sen-Menzel starb am 29. März plötzlich und unerwartet.

Gönül Sen-Menzel war eine türkisch-deutsche Malerin mit Charisma, welches sich aus einer unbändigen Kreativität speiste. Oft war ihre kraftvolle und farbenfrohe Malerei eine sensitive Mischung aus konkreter Landschaftsvorstellung, gespickt mit Sehnsucht und farbigen Erinnerungen an ihre imaginäre Heimat, eine Art Seelenlandschaft, vielleicht Anatolien oder einfach nur die Weite
irgendwo in der Türkei oder irgendwo auf der Welt.

Ihr Atelier in Volkhoven/Weiler entwickelte sich in den letzten 25 Jahren zu einem Begegnungsort, sie gründete 1983 die internationale Künstlergruppe KÖL-TÜR, ein Beispiel für gelungene Integration, ein Treffpunkt und impulsgebender Ort vieler kreativer Ideen Aktionen. Sie hat so die Kunstszene im Kölner Norden entscheidend mitgestaltet. Ein Schwerpunkt der letzten Jahre ihres Schaffens war das Malen von Bewegungen in Echtzeit. In Open-Air-Aktionen hat sie Tänzerinnen auf Leinwänden festgehalten, wie 2013 in der Kulturhauptstadt Marseille und auf dem Pariser Platz in Chorweiler. Gönül Sen-Menzel studierte Kunst in Istanbul an der Pädagogischen Hochschule. Sie studierte zudem an der Düsseldorfer Kunstakademie und schloss dort als Meisterschülerin ab. In mehr als 200 renommierten Galerien weltweit stellte sie aus und arbeitete zudem als Kunstlehrerin und war Kinderbuchautorin.

Ein Grundzug von Gönül Sen-Menzel war ihr ausgeprägter Gerechtigkeitssinn und ihr Einsatz für Benachteiligte. Sie hat sich für Frauenrechte, gegen Unterdrückung und für Kinder engagiert und zeigte beachtenswerte Zivilcourage. Die GULLIVER-Ausstellung ehrt die Malerin und zeigt einen kleinen Teil ihres Schaffens, mit den Arbeiten, die gemeinsam für diese Ausstellung ausgesucht wurden. Ein besonderer Dank gilt dem Sohn Gönül Sen-Menzels, Dr. William Sen, der diese Ausstellung möglich gemacht hat.

Kuratorin: Elvira Reith, Telefon: 0221-319231

Offizielle Einladung als PDF