Mekka & Symposium Demoparty

Demoparty Report

Mekka Symposium 1999
von William Sen, Denis Moschitto

Die Mekka & Symposium Party ist nicht nur der eindeutige und beste Beweis für eine überaus vitale Existenz der Szene in Deutschland. Diese Veranstaltung darf sich darüber Mekka + Symposium Party

hinaus auch noch zu den größten und am besten organisierten Szeneparties Europas zählen. Dieses gigantische Treffen findet jährlich in der kleinen Stadt Fallingbostel zu Hannover statt. Da das Wetter es gut mit der Szene meinte, erwies es sich in diesem Jahr als besonders günstig, das Osterfest in einer Halle mit umliegender idyllischer Landschaft zu bestreiten. Es herrschte zeitweise Biergartenatmosphäre auf den Wiesen vor dem Partygebäude. Kaum ein Besucher ließ es sich nehmen, zwischen den Wettbewerben im Freien eine geballte Ladung Sonne und Schlaf zu tanken. Fallingbostel platzte durch die enorme Präsenz der Szene förmlich aus allen Nähten. Und da diese Menge wildgewordener „Scener“ in vier langen Tagen nun mal nicht nur Flüssignahrung zu sich nehmen konnte, waren die wenigen Supermärkte im Ort nach nur kurzer Zeit wie leergefegt. Obwohl man bei einem Spaziergang durch die Stadt zeitweilen meinen konnte, die Party würde sich im Freien abspielen, war die Heidmarkthalle natürlich Mittelpunkt des Geschehens. Es waren am Freitag zwar noch keine Competitions geplant, aber trotzdem hatten sich schon an diesem ersten Tag Hunderte Szenemitglieder mit ihren Computern versammelt, um sich so früh wie möglich einen Platz an einer Steckdose zu sichern. Der für viele zu hoch gestreckte Eintrittspreis von 60 Mark (ca. 30 Euro) gab anfangs noch Anlass zur Diskussion – kannte man jedoch die Politik der Mekka & Symposium, war es abzusehen, dass sich diese Preisdifferenz von 10 Mark zum letzten Jahr positiv auf die Entwicklung der Veranstaltung auswirken würde.

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Petro Tyschtschenko – ehemaliger Chef von Amiga

Wie im Vorfeld bereits angekündigt, war auch Chef von Amiga International Petro Tyschtschenko anwesend, der es sichtlich genoss, seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen zu können: Er verteilte Merchandising Artikel wie Mousepads, Kugelschreiber und Taschenlampen, die ihm von der Fan-Gemeinde förmlich aus den Händen gerissen wurden.

Tyschtschenko, der von der Szene liebevoll mit seinem Vornamen Petro angesprochen wird, spielte anschließend sogar beim bekannten „1,2 oder 3“-Gewinnspiel mit und musste mit weiteren Partygästen auf der Bühne Antworten zu gestellten Fragen rund um den nostalgischen Commodore-Computer „erhüpfen“. Später ging er auf Fragen einzelner Fans ein und mischte sich unters Volk.

Steeler, der auch schon in den vergangenen Jahren durch das Programm geführt hatte, war auch diesmal wieder Objekt der Begierde. Neben dem farblich nicht so glücklich geratenen Gäste-T-Shirt, gab es ein weiteres inoffizielles M&S-Shirt mit der Aufschrift „Wer hat dicke Eier?“, das schon am Samstag vergriffen war. Dieser Schlachtruf, der von der Szenegemeinschaft jedes Mal lautstark mit „Steeler!“ beantwortet wird, begleitet die Party schon seit einigen Jahren. Und Steeler wurde seinem Ruf mit der Ankündigung zum ersten Wettbewerb, der Funcompetitions, gerecht. Bei strahlendem Sonnenschein wurden einige Freiwillige auf der Wiese postiert und mit Hühnereiern bewaffnet. Das Ziel des Spieles war genau so klar wie unwichtig: Die Eier mussten Reihum, von einer Person zur nächsten geworfen werden, wobei natürlich so wenige Eier wie möglich zu Bruch gehen durften. Dass die Mekka & Symposium Party in diesem Jahr aber nicht nur Spiegeleier zu bieten hatte, machen die mehr als dreihundertzwanzig völlig neu veröffentlichten Produktionen der Demoszene deutlich. Darunter auch die lang erwartete siebte Ausgabe des Jurassic Pack Diskmags.

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Die Competitions auf der Demoparty

Mit Spannung wurde auch auf die Demo Competition hingefiebert, bei der sich die Gruppe Haujobb mit ihrer Demo „Mnemonics“ den ersten Platz sichern konnte.

Die Demo zeichnet sich durch ein sehr gutes Design und innovative Effekte aus, wie man es von Haujobb Produktionen gewohnt ist. „When We Ride On Our Enemies“ von Skarla errang einen guten zweiten Platz. Hier erleben wir eine faszinierende Fahrt durch die Innenräume eines Raumschiffs, beobachten die äußere Hülle und sind auch beim Start des Gebildes mit einer Kamerafahrt ohne einen einzigen Schnitt ganz nah dabei. Nach texturegemappten Objekten mit tollen Phong-Effekten muss man auch in dieser Skarla-Produktion nicht lange suchen. Und durch ein hervorragendes Coding kann diese Demo selbst auf Rechnern mit geringerer Rechenleistung beinahe ruckelfrei betrachtet werden. „Smoke Bomb“ von der Demogruppe Ozone kam auf Platz drei. Und Nuance verblüffte nach scheinbar längerer Zeit der Abwesenheit mit ihrer neuen Demo „Vendetta“ und errang damit den vierten Platz in der Gesamtwertung.

Auf der 40K-Intro wurden satte neun Intros vorgestellt, wobei die eigentlich als Cracker bekannt gewordene Szenegruppe „Faith“ in einer interessanten Art und Weise die Integration der illegalen Szene demonstrierte: Faith veröffentlichte einfach eine Cracktro und erreichte damit, wie es auch nicht anders zu erwarten war, den letzten Platz. Als Publikumsliebling und damit zur absoluten Nummer Eins der Party wurde die 40K-Intro „Grid“ von der Gruppe Nature gekrönt. Hier wurde deutlich, dass nicht nur die ganz großen der Szene die Kunst der Programmierung von verblüffenden 40K-Intros beherrschen. Große und bunte Objekte, gefolgt von sehr schönem Texture-Mapping kann man bei „Grid“ bewundern, die neben der tollen Musik und vielen weiteren Effekten der Intro den Flair einer großen Demo verleihen. Auf dem zweiten Platz kam „Kryptonite“ von Depth und dritter wurde „Qapmoc“ von der Demogruppe Black Monks.

Im Gegensatz zu früheren Parties fiel die Module-Competition durch die stetig populärer werdenden Multichannel Modules mit nur fünfundzwanzig Teilnehmern etwas dünn aus, was jedoch die Gewinnchance der 4-Channel-Musicians deutlich erhöhte. Insgesamt wurden nach der Preselection dann zwölf Stücke abgespielt. Mit einundsiebzig Abgaben zählte dagegen die Multichannel-Competition zu den am besten unterstützten Wettbewerben der M&S. Wobei auch hier zwangsläufig eine interne Vorauswahl stattfinden musste und somit nur sechszehn Stücke wirklich den Weg zum Publikum fanden. Das Voting für die verschiedenen Produktionen war diesmal recht praktisch gestaltet: Jeder, der sein Eintrittsarmband abgab, bekam dafür eine Nummer und konnte damit auch, über das partyinterne Netzwerksystem seine Stimme abgeben. Die Möglichkeit, auch für nicht-vorgeführte Modules oder Multichannel-Stücke zu wählen, war somit fairerweise gegeben.

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Auf der 32K-Game-Competition ging es darum, ein Spiel zu programmieren, das in komprimierter Form 32 Kilobytes nicht überschreiten durfte und trotz des niedrigen Speicherplatzverbrauchs für Spaß sorgen sollte. Hier wurden ganze sieben Spiele vorgestellt. Den ersten Platz gewann das Spiel „Dream Cars“ von DC.Clark of Secretly, das stark an den Klassiker „Super Cars“ erinnerte. „Command da Bonga“ machte den zweiten Platz und sorgte ebenfalls für viel Freude unter den Zuschauern.

Man soll es kaum für möglich halten, aber es haben auch Demoproduktionen auf der Playstation bereits ihren Weg in die Szene gefunden. So wurden auf diesem eigentlich noch recht neuen Gebiet ganze vier Demos vorgestellt. Haujobb holte sich auch hier den ersten Platz mit ihrer PSX-Demo „Organakkumulator“.

Eine neue und wirklich raffinierte Idee von der Gruppe Never brachte auch die Betrachter der Wild-Demo-Competition zum staunen. In ihrer Wild Demo „Real Reality“ demonstrierten uns die Programmierer, dass man auch mit Pappschachteln, Glaskugeln, Alufolien und Lichteffekten eine hunderzprozentig ruckelfreie Demo erstellen kann.

Die Preise der Demoparty

Es war zwar etwas ungewöhnlich für die M&S, jedoch konnte man in diesem Jahr recht hohe Geldpreise für eine gute Platzierung der eigenen Produktion gewinnen.

Für den ersten Platz gab es in fast jedem Wettbewerb jeweils dreihundert Mark. Für den zweiten zweihundert Mark und immerhin noch hundert Mark für den dritten Platz. Die Gewinner der Demo-Competitions konnten nach der Siegerehrung stolze tausend Mark ihr Eigen nennen. Und bei der PC-Demo kam dann noch zusätzlich ein Amiga 1200 dazu, der von Amiga Inc. gesponsert wurde und die Gewinner an alten Zeiten erinnern sollte.

Zusätzlich wurden noch eine Menge Artikel, darunter auch Zeitschriften und CDs an die Gäste verschenkt. Dies war aber nur ein kleiner Vorgeschmack für das traditionelle „Lion Feeding“ am Ende der Party, bei dem Artikel rund um den Computer im Wert von mehreren Tausend Mark von den Organisatoren in die Menge geschmissen werden. Es war ein gelungener Abschluss auch in diesem Jahr, und die Party kann nach den geglückten vier Tagen durchaus einen erneuten Erfolg verbuchen.

Alle Veröffentlichungen der Mekka & Symposium Party 1999 können unter anderem von der eigenen Homepage der Party downgeloadet werden.

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