Trump in 2024
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Trump 2024: Wie hoch stehen seine Chancen?

Kann Trump überhaupt noch die Wahlen in USA gewinnen?

Ich weiß, viele von euch sind gespannt darauf, ob Donald Trump in den Wahlen 2024 zum US-Präsidenten gewählt wird. Die Antwort darauf ist komplex und von vielen Faktoren abhängig.

Doch bevor ich tiefer darauf eingehe, möchte ich euch zunächst die Ergebnisse der spannenden Umfrage vorstellen, die ich kürzlich auf meinem Kanal gestartet habe.

Ergebnisse der Kanal-Umfrage

Zuallererst: Ein großes Dankeschön an alle, die an der Umfrage teilgenommen haben. Die zentrale Frage war: „Glaubt ihr, dass Trump in 2024 zum Präsidenten gewählt wird?“ Und ihr habt zahlreich abgestimmt. Beeindruckende 40% von euch glauben daran, dass er wiedergewählt wird. Ihr könnt die kompletten Ergebnisse über den Link in der Beschreibung einsehen:

Glaubt ihr, dass Trump in 2024 erneut zum Präsidenten gewählt wird?

Die wissenschaftliche Methode zur Wahlvorhersage

Das wirklich Interessante dabei ist, dass ich bereits vor der Wahl 2020 eine wissenschaftliche Methode angewendet habe, die Vorhersagen darüber trifft, wer als Präsident gewählt wird. Diese Methode wurde von Prof. Allan Lichtman von der American University in Washington D.C., zusammen mit dem Seismologen Vladimir Keilis-Borok aus der Sowjetunion im Jahre 1981 entwickelt. Sie basiert auf 13 Indikatoren und hat seit ihrer Entstehung immer korrekte Vorhersagen geliefert.
Ich habe mich auf diese Methode verlassen und sie hat mir bereits 2020 korrekt signalisiert, dass Trump nicht wiedergewählt wird. Das entsprechende Video dazu findet ihr übrigens unten.

Doch was sagt die Methode für 2024 vorher? Lichtman hat sich bisher noch nicht geäußert. Aber wenn man sich die 13 Indikatoren anschaut, kann man bereits jetzt eine Einschätzung abgeben, welche Chancen Trump 2024 hat, wiedergewählt zu werden.
Lasst uns daher gemeinsam die Methode von Alan Lichtman etwas genauer betrachten und die Punkte durchgehen, die bereits jetzt messbar sind:

Schlüssel Nummer 2: Starke Präsidentschaftskandidaten

2016 stellten sich die Amerikaner die Frage: Wer tritt gegen wen an? Hillary Clinton war quasi die einzige Option für die Demokraten. Doch viele betrachteten sie als eher schwachen Kandidaten, nicht zuletzt wegen der damaligen E-Mail-Kontroverse. Zudem schien es, als wären viele frühere Wähler der Demokraten durch Obama verwöhnt – ein Präsident, der für seine Eloquenz und Charisma bekannt war. Clinton, im Vergleich, kam an diese Ausstrahlung nicht heran. Auf der anderen Seite stand Trump mit einem extrem selbstbewussten Auftreten, dem scheinbar kein Kandidat Paroli bieten konnte.
Nur um es klarzustellen: Das ist meine persönliche Meinung. Unabhängig davon, ob ich Trump gut oder schlecht finde, will ich nicht über ihn urteilen. Als ich jedoch Hillary Clinton und Donald Trump auf der Bühne sah und beobachtete, wie Trump sich „verkaufte“ und wie Clinton im Vergleich dazu wirkte, war für mich klar: Diese Wahl würde Hillary verlieren. Ich kenne meine amerikanischen Mitbürger – und es war offensichtlich, dass viele von ihnen Trump vorziehen würden.
Blicken wir nun auf das Jahr 2024: Es wird eine ganze Reihe ernstzunehmender Kandidaten geben. Die Tage, an denen Hillary Clinton die einzige Option war, sind vorbei. Beide Parteien, sowohl die Demokraten als auch die Republikaner, haben charismatische Kandidaten im Rennen. Eines scheint allerdings sicher: Hätte sich Michelle Obama zur Wahl gestellt, wäre sie für viele die klare Favoritin gewesen. Doch sie hat beschlossen, nicht zu kandidieren.
Somit steht es zunächst 0:1 gegen Trumps Chancen.

Schlüssel Nummer 3: Amtierender Präsident oder Herausforderer?

Ein wesentlicher Faktor, den Alan Lichtman in seiner Methode berücksichtigt ist, ob der Kandidat zum Zeitpunkt der Wahl der amtierende Präsident ist oder nicht. In Trumps Fall ist er aktuell nicht im Amt, was ihm einen weiteren Minuspunkt einbringt. Das Amt allein gibt dem aktuellen Präsidenten, in diesem Fall Joe Biden, bereits einen entscheidenden Vorteil. So steht es also bis jetzt 0:2 gegen Trumps Chancen.

Schlüssel Nummer 7: Politische Veränderungen und Versprechen

Ein weiterer Schlüssel, auf den wir uns konzentrieren sollten, ist die Frage, ob der Kandidat radikale politische Veränderungen verspricht. In Trumps aktuellem Wahlkampf zeigt sich, dass er keine neuen Veränderungen ankündigt. Stattdessen präsentiert er die gleichen Ziele und Versprechen, die er bereits während seiner ersten Amtszeit gemacht hat. Das bedeutet, er bietet keine neue politische Richtung, sondern eine Fortsetzung der Politik, die wir bereits in seinen vier Jahren im Amt erlebt haben. Hier erhält Trump also einen weiteren Minuspunkt. Damit steht es aktuell 0:3 gegen Trumps Chancen für die Wiederwahl.

Schlüssel Nummer 9: Skandale innerhalb der Regierungspartei

Ein wesentliches Kriterium für den Ausgang von Wahlen sind Skandale, die eine Partei oder einen Kandidaten umgeben. Aktuell ist Joe Biden relativ skandalfrei unterwegs. Ein gutes Beispiel aus der Vergangenheit ist Hillary Clinton mit der E-Mail-Kontroverse 2016, die ihr sicherlich geschadet hat. Prof. Lichtman hatte aufgrund dieses Skandals vorausgesagt, dass sie nicht gewinnen würde. Trump hatte 2016 zwar keine großartigen Skandale um sich, doch mittlerweile ist das anders. Es handelt sich nicht mehr um einen einzelnen Skandal, sondern um eine ganze Reihe von kontroversen Ereignissen. Hier also wieder ein Minuspunkt für Trump. Das Zwischenergebnis liegt bei 0:4.

Schlüssel Nummer 10: Militärische Angelegenheiten

Die Demokraten haben aktuell kein militärisches Versagen zu verantworten. Das ist ein weiteres Kriterium von Prof. Lichtman. Das bedeutet also einen Pluspunkt für die regierende Partei und somit einen weiteren Minuspunkt für Trump. Die Chancen stehen damit bei 0:5.

Schlüssel Nummer 12: Charisma oder Heldentum des amtierenden Kandidaten

Betrachten wir den amtierenden Präsidenten, Joe Biden. Er gilt nicht unbedingt als besonders charismatisch oder als ein Held – zumindest nicht im Sinne von jemandem wie Ex-Präsident Eisenhower, der im Zweiten Weltkrieg ein gefeierter General war. Daher geht in diesem Fall ein Pluspunkt an Trump. Hier steht es also 1:5.

Schlüssel Nummer 13: Charisma oder Heldentum des Herausforderers

In diesem Kriterium geht es um Trump. Unabhängig von politischen Ansichten hat Trump definitiv ein unverwechselbares Charisma, das ihn auszeichnet. Das half ihm 2016 und könnte ihm auch 2024 wieder zugutekommen. Hier erhält Trump einen weiteren Punkt. Das macht insgesamt 2:5 zugunsten des amtierenden Präsidenten Joe Biden.

Das Verhältnis: Trumps Chancen stehen bei knapp 30%

Aktuell, basierend auf der wissenschaftlichen Analyse von Prof. Lichtman, liegen Trumps Chancen, die Wahl zu gewinnen, bei 2 zu 5, also knapp 30%. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich selbst von diesem Ergebnis überrascht bin. Meine eigene Einschätzung seiner Chancen wäre niedriger ausgefallen.
Was besonders interessant ist: Wenn wir diese Zahlen mit euren eigenen Einschätzungen vergleichen, die ihr in der jüngsten Umfrage abgegeben habt, sehen wir, dass die Ergebnisse fast deckungsgleich sind. Ihr habt quasi intuitiv zu einer sehr ähnlichen Wahrscheinlichkeit gelangt. Dieses Phänomen ist als „kollektive Intelligenz“ bekannt und beschreibt das Phänomen, dass eine Gruppe von Menschen in der Gesamtheit oftmals zu präziseren Prognosen gelangt als einzelne Experten. Das finde ich ehrlich gesagt ziemlich faszinierend und beeindruckend.

Warum ich denke, dass Trump nicht gewinnen wird

Aber kommen wir zu meiner persönlichen Meinung. Auch ich bin der Ansicht, dass Trump nicht gewinnen wird. Lass mich dir meine Gründe dafür näher erläutern:

Grund 1: Ein alter, ausgelutschter Slogan

Erstaunlicherweise hält Trump immer noch an seinem Slogan „Make America Great Again“ fest. Sicherlich, dieser Slogan hatte einst eine mächtige Wirkung. Aber jetzt, Jahre später, wirkt er ein wenig veraltet. Man hätte erwarten können, dass er mit einer frischen Botschaft aufwartet, wie „Save America“, „America First“ oder „Protect our Freedom“.
Man denke an Obamas „Change“. Vielleicht wäre sogar etwas ganz Neues wie „Join the Movement“ oder „Stand Up“ passend. Oder ein typischer Trump-Spruch, etwas wie „A New Champion“ wäre denkbar gewesen. Aber von Trump bekommen wieder den abgekühlten Spruch „Make America Great Again“ serviert.

Grund 2: Trumps Popularität schwindet

Eines muss man den Amerikanern lassen: Sie langweilen sich ziemlich schnell. Und Trump scheint diese Kurve des Interesses bereits überschritten zu haben. Ein Blick auf die Medienpräsenz von Trump zeigt, dass sein Höhepunkt zwischen September 2019 und November 2020 lag. Seitdem ist die Berichterstattung über ihn drastisch zurückgegangen, um satte 50%.
Abseits der eingefleischten Trump-Anhänger, die immer noch lautstark ihre Unterstützung zeigen, scheint ein Großteil der Wählerschaft emotional bereits Abstand von ihm genommen zu haben. Es ist einfach nicht mehr dasselbe Interesse da.
Um es konkret zu machen: Ich wohne in Kalifornien, einem Bundesstaat mit überwiegend demokratischen Wählern. Aber auch hier gibt es Trump-Wähler. Und obwohl ich in der Regel nicht selbst über Politik diskutiere, sondern lieber zuhöre, habe ich bemerkt, dass viele dieser Trump-Wähler von ihm enttäuscht sind – besonders angesichts der vielen Skandale. Klar, viele unterstützen ihn immer noch. Sie bereuen ihre Wahlentscheidung von 2016 nicht. Aber die anfängliche Begeisterung scheint verflogen. Das könnte dem Herausforderer in der kommenden Wahl sicherlich zugutekommen.

Grund 3: Ein verändertes politisches Schlachtfeld

Als sich Clinton und Trump einst duellierten, war Clintons Möglichkeiten begrenzt, Trump negativ darzustellen, da vieles auf Gerüchten und Hörensagen basierte. Jetzt, angesichts der schier unendlichen Skandale, die Trump umgeben, verfügt der aktuelle Kandidat (wahrscheinlich Biden) über eine bisher nie dagewesene Menge an Material. Sollte er dieses wirksam einsetzen, könnten sich viele unentschiedene Wähler letztendlich gegen Trump entscheiden.
Ich wage sogar die Prognose, dass Trump das TV-Duell möglicherweise gar nicht erreichen wird. Wer am Fernsehduell teilnimmt, wird von einer Organisation namens Commission on Presidential Debates (CPD) festgelegt. Um teilnehmen zu dürfen, müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden. Und es ist gut vorstellbar, dass die CPD sich 2024 entscheidet, Trump nicht einzuladen. Schließlich ist sie eine unabhängige Organisation und nicht an Regierungsvorgaben gebunden.
Trotzdem dürfen wir nicht vergessen, dass bis November 2024 noch viel Zeit vergeht und sich bis dahin vieles ändern kann. Biden könnte aus gesundheitlichen Gründen aus dem Rennen aussteigen. Trump könnte überraschenderweise eine völlige Kehrtwende einleiten oder sich als Kandidat komplett zurückziehen. Das politische Geschehen in den USA ist ständig in Bewegung, und Veränderungen können rasant eintreten.
Wenn jedoch alles so bleibt, wie es aktuell ist, dann deuten sowohl meine Einschätzung als auch die gegenwärtige wissenschaftliche Analyse darauf hin, dass Trump 2024 nur geringe Chancen auf eine Wiederwahl hat.

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Quellen:

Who is running for President in 2024?
www.nytimes.com/interactive/2023/us/politics/presidential-candidates-2024.html

The 13 Keys to the White House by Prof. Dr. Alan Lichtman
en.wikipedia.org/wiki/The_Keys_to_the_White_House

Über den aktuellen Präsidenten im weißen Haus:
www.whitehouse.gov/about-the-white-house/presidents/donald-j-trump/

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