Neuer Datenträger

Die Angst vor neuen Technologien

NO COPY

von Jan Krömer und William Sen
Buchautoren und Journalisten

digitalwelt logo


Über NO COPY | Kapitelinhalt | Autoren | Rezensionen | Archiv

Am Anfang eines großen wirtschaftlichen Wandels steht fast immer eine technische Innovation. Nicht selten wird diese von den bestehenden Unternehmen zunächst abgelehnt, da diese um ihr einträgliches Geschäft fürchten.

Um langfristig überleben und profitabel sein zu können, muss sich die Wirtschaft aber den Herausforderungen stellen und ihr Geschäft den neuen Gegebenheiten anpassen. In der Geschichte der Musikindustrie lassen sich mehrere solcher Punkte erkennen, an denen das Verhalten der Unternehmen darüber entschied, ob ein wirtschaftlicher Boom oder eine Krise folgen sollte.

In den 20er Jahren hielt das Radio Einzug in die Haushalte. Musik musste auf einmal nicht mehr zwangsläufig gekauft werden, sondern kam kostenlos nach Hause. Die noch junge Musikindustrie empfand den Rundfunk daher als Bedrohung, die es zu bekämpfen galt. Statt die Technik zu ihrem Vorteil zu nutzen, stellte sie sich dagegen. Aufhalten konnte sie den Rundfunk nicht. Vielmehr fiel der Umsatz ins Bodenlose. Mitte der 30er Jahre wurden die ehemals großen Plattenfirmen von den Radiokonzernen RCA und CBS übernommen.

VPN Software Test 2024
Bewertung der Top VPN Tools 2024 Lass dir von niemandem in deine Daten schauen!

LISTE DER TOP VPNs

Im Jahre 1933 hatte der amerikanische Erfinder Edwin Howard Armstrong das FM-Radio konstruiert und kurze Zeit später der Öffentlichkeit vorgestellt. Bis zu diesem Zeitpunkt mussten sich die Zuhörer mit dem AM-Radio zufriedengeben, dessen Klangqualität dem FM-Radio deutlich unterlegen war. RCA war zu diesem Zeitpunkt der dominierende Radiokonzern und sah in der neuartigen Technologie eine Gefahr für seine Marktstellung. Der damalige RCA-Präsident David Sarnoff startete eine politische Kampagne gegen Armstrong: In mehreren Verfahren griff RCA Armstrongs Patente an und verwickelte den Erfinder in komplizierte Rechtsstreitigkeiten. Es gelang dem Radioriesen, durch politischen und wirtschaftlichen Einfluß die Markteinführung des FM-Radios bis zum Jahre 1954 zu verzögern. Als Armstrongs Patent auslief, kaufte RCA die Rechte für eine Summe, mit der Armstrong nicht mal seine Anwaltskosten hätte bezahlen können. Noch im selben Jahr beging der Erfinder des FM-Radios schließlich Selbstmord.

Die Vinylschallplatte bewies dagegen, dass Innovationen auch einen wirtschaftlichen Boom auslösen können. Bis 1948 bestanden Schallplatten aus Schellack, einem harten, zerbrechlichen Material. Sie boten lediglich Platz für drei bis vier Minuten Musik pro Seite. Die Vinylschallplatte hingegen war weitaus robuster und bot ihren Käufern ein völlig neues Klangerlebnis bei deutlich längerer Spieldauer. Den Plattenfirmen gefiel die Möglichkeit, dem Kunden auf einer Langspielplatte nun ein gutes Dutzend Lieder verkaufen zu können, auch wenn der Kunde vielleicht nur an drei Liedern interessiert war. Mit Hilfe des neuen Mediums erlebte die Musikindustrie einen bis dahin ungekannten Aufschwung.

Um das Jahr 1980 jedoch brach der Markt drastisch ein. Für Wirtschaftsexperten war diese Entwicklung damals keine Überraschung. Es ist allgemein bekannt, dass Produkte nach einer gewissen Zeit des Wachstums eine Stagnation erleben. Zurückzuführen ist dieser Effekt darauf, dass der Markt gesättigt wird. Nur durch eine erhebliche Verbesserung des bestehenden Produkts oder eine komplette Neuentwicklung kann das Unternehmen in diesem Fall weiterhin erfolgreich bestehen. Auch die Vinylschallplatte schien nach drei Jahrzehnten ihren Zenit überschritten zu haben. Daher forschten Philips und Sony bereits seit Ende der 70er Jahre nach einem Folgeprodukt für die Schallplatte. 1979 einigten sich die beiden Unternehmen auf eine strategische Partnerschaft zur Einführung eines digitalen Tonträgers. Die ersten Prototypen hatten noch die Größe einer Schallplatte und damit eine Spieldauer von über dreizehn Stunden. Eine solch lange Spieldauer hätte allerdings das ganze Geschäftsmodell der Musikbranche in Frage gestellt. Somit mussten sich die Unternehmen auf einen niedrigeren Standard einigen. Philips strebte eine Spielzeit von 60 Minuten an. Sonys damaliger Vizepräsident Norio Ohga war jedoch ein leidenschaftlicher Klassikliebhaber und der Meinung, dass auf eine CD unbedingt seine Lieblingssymphonie, „Beethovens Neunte“, passen müsse. Schließlich wurde auf Betreiben von Sony der Durchmesser einer CD auf 120 Millimeter und damit genau 74 Minuten Spielzeit festgelegt.

Der neue Tonträger war dem Vinyl in jeder Hinsicht überlegen. Die Klangqualität war bemerkenswert. Außerdem musste die Seite nicht mehr gewechselt werden und die CDs waren viel unanfälliger für Staub, Kratzer und Fingerabdrücke. Die Plattenfirmen dagegen teilten die Begeisterung nicht. Obwohl ihre Umsätze mit Schallplatten zurückgingen, sahen sie das digitale Medium nicht als Chance zur Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage. Viele Musikmanager waren der Meinung, man brauche keine neue Technologie. Musik verkaufe sich über Inhalte, nicht über Technik.

Nur mit Mühe konnten Philips und Sony die Plattenfirmen von den Vorteilen der CD überzeugen. 1982 kamen schließlich der erste CD-Player und die erste CD auf den Markt.

Die Hartnäckigkeit der CD-Erfinder erwies sich bald als Glücksfall für die Musikindustrie. Der neue Tonträger bescherte der Branche ungeahnte Rekordumsätze. Millionen von Musikfans stellten nach und nach ihre Plattensammlung auf die kleinen Silberlinge um. Die Plattenfirmen konnten fast das komplette Musikangebot der 70er Jahre noch einmal verkaufen, nur mit dem Unterschied, dass eine CD fast doppelt so teuer war wie eine Vinylschallplatte. In Europa konnten die Einnahmen aus dem Verkauf von Tonträgern von 1985 bis 2000 beinahe verdreifacht werden.

NO COPY

von Jan Krömer und William Sen
Buchautoren und Journalisten

digitalwelt logo

Jan Krömer und Dr. William Sen sind u. a. Autoren des Buchs "NO COPY - Die Welt der digitalen Raubkopie" - erschienen im Klett-Cotta Verlag. Das Buch sorgte vor allem in Deutschland für Aufklärung für das Verständnis für Raubkopien und untersuchte kritisch das gesellschaftliche und auch ökonomische Grundverständnis für "die Kopie".

Das Buch NO COPY ist kostenlos online verfügbar.

>> Mehr über Jan Krömer und William Sen



Über NO COPY | Kapitelinhalt | Autoren | Rezensionen | Archiv

 


 

Die besten VPN Tools 2024

Anzeige | Gesponserte Angebote
1 CyberGhost VPN
Cyberghost VPN
Bewertung 5,0
ab €2,03
Das einst in deutscher Hand entwickelte VPN-Tool CyberGhost gehört zu den bekanntesten und schnellsten am Markt. Sie ist zudem bekannt als die VPN-Software mit der besten Anbindung zu Streaming-Diensten wie Netflix, Hulu, Amazon Prime, HBO und viele mehr.
2 NordVPN
NordVPN
Bewertung 4,9
ab $3.30
NordVPN ist die unschlagbare Nummer 1 auf den Markt. Das Unternehmen aus Panama nutzt die dortige gesetzliche Lage, dass gesetzlich keine Daten gespeichert werden müssen. Das Team ist so sehr von der Qualität überzeugt, dass sie sogar eine 30-Tage-Geld-zurück-Garantie anbieten.
3 ExpressVPN
ExpressVPN
Bewertung 4,9
ab $6.67
ExpressVPN gehört zu den einzigen VPN-Anbietern am Markt, die sich nach einem Missbrauchsfall einer Untersuchung durch die Regierung ergehen lassen mussten. Das Ergebnis fiel äußerst positiv für den VPN-Anbieter aus, als die Regierung keinerlei Nutzerdaten finden konnte.
4 PROTON VPN
PROTON VPN
Bewertung 4,8
ab €4
Das Schweizer Unternehmen Proton Technologies war bereits für seine Software ProtonMail bekannt. Ein guter Grund, ihr neues Flaggschiff ProtonVPN genauer anzusehen, das eine Schar an von Fans um das neuartige VPN-Tool versammelt.
5 IPVanish VPN
IPVanish VPN
Bewertung 4,7
ab $3.75
IPVanish gehört zu einem der wenigen VPN-Tools die auch mal ausnahmsweise nicht aus den Bahamas, China, oder Jungferninseln stammen, sondern aus USA. Entsprechend fällt auch die gute Qualität der Software aus. Wir haben einen genauen Blick auf IPVanish geworfen.
6 RUSVPN
RUSVPN
Bewertung 4,8
ab €1,77
RUSVPN hat sich nicht ohne Grund in der Dominica registrieren lassen. Auf diese Weise ist das VPN-Tool weder im Rechtsraum der amerikanischen oder europäischen Richtlinien und kann auf diese Weise absolute Anonymität gewährleisten.
7 SurfShark VPN
SurfShark VPN
Bewertung 4,7
ab $2,49
SurfShark VPN geht derweil mit dem härtesten Preiskampf an den Markt und hat in Deutschland 90% Wachstumsraten erreicht. Was sich genau hinter dem VPN-Tool verbirgt, erklären wir in unserer ausführlichen Bewertung.
8 Hide My Ass VPN
Hide My Ass VPN
Bewertung 4,7
ab $2.99
Was die wenigsten wissen: Hide My Ass als einer der bekanntesten VPN-Anbieter am Markt ist in der Tat vom Unternehmen AVG - dem größten Hersteller für Antiviren-Software. Kein Wunder, dass deren VPN Software eine hohe Qualität hat.
9 vypr vpn
vypr vpn
Bewertung 4,6
ab €1,39
Vypr VPN ist eines der in der Schweiz ansässigen Unternehmen, bei denen Benutzer hohe Erwartungen an Datenschutz und Privatsphäre haben. Darüber hinaus wurde Vypr VPN ursprünglich nur für einen Zweck erstellt: Um das Überwachungsprogramm der NSA mit dem Namen Room 641A zu überlisten.
10 Avast SecureLine VPN
Avast SecureLine VPN
Bewertung 4,6
ab $3.99
Man kennt es aus alten James-Bond-Filmen. Die Verbindung ist absolut sicher und geschützt. Genauso verhält es sich mit SecureLine VPN von dem renommierten Hersteller avast. Avast gehört zu den ältesten Herstellern für Sicherheitssoftware und braucht sich die Software nicht zu verstecken.
11 Avira Phantom VPN
Avira Phantom VPN
Bewertung 4,6
ab $7,00
Der deutsche Hersteller Avira versteht es die Nachfrage des Nutzers nach Datenschutz und Anonymität bestens zu decken. Es wundert kaum, denn Avira ist einer der ältesten Software-Unternehmen für Datensicherheit am Markt.

Antivirus Software Test 2024
Die beste Antivirus Software 2024 Schütze dich vor Datenverlust und Ausspähungen

LISTE ANSCHAUEN

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Please select reCAPTCHA