Wirtschaftskrise in USA
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Die aktuelle Wirtschaftskrise in Amerika

Wie ich als Deutscher die Krise in USA überlebe

Wenn man über die Wirtschaftskrise spricht, kommt man um das Thema der steigenden Strompreise nicht herum. In Europa scheint dies ein brennendes Thema zu sein, aber hier in den USA sieht die Situation anders aus. Es ist interessant zu beobachten, wie unterschiedlich diese Themen in verschiedenen Teilen der Welt behandelt werden.

In den USA wird kaum über steigende Strompreise gesprochen. Dies steht im Kontrast zu dem, was ich aus Europa höre und lese, insbesondere aus Deutschland. Dort scheint es Vorschriften für Haushalte zu geben, wie sie heizen sollen, was mich doch ziemlich überrascht hat. In den USA ist es undenkbar, dass jemand vorschreiben könnte, wie man sein Haus heizen oder kühlen soll. Das geht gegen das freiheitliche Denken, das hier so hochgehalten wird. In Amerika ist die Freiheit, Dinge auf die eigene Art zu tun, ein zentraler Wert.
In den letzten Wochen hatten wir beispielsweise hier eine Hitzewelle mit Temperaturen über 40 Grad Celsius. Ich habe meine Klimaanlage intensiv genutzt, um mein Zuhause angenehm kühl zu halten. Natürlich hat dies meine Stromrechnung für den Monat erhöht. Viele Amerikaner sehen das so: Sie arbeiten hart, um sich diesen Komfort leisten zu können. Im Gegensatz zu Europa, wo die Energiekrise und steigende Kosten tägliche Sorgen zu sein scheinen, ist dies in den USA aktuell kein zentrales Thema.

Aktuelle Spritpreise in den USA

Die Zeiten der horrenden Spritpreise in den USA scheinen vorbei zu sein. Zwar sind die Preise immer noch relativ hoch, aber sie sind von der Spitze mit 7 Dollar pro Gallone heruntergekommen. Jetzt tanke ich wieder für etwa 4,50 Dollar pro Gallone, manchmal sogar weniger. Das entspricht etwa 1,18 Euro pro Liter. In Arizona ist es sogar noch günstiger – dort kostet der Sprit umgerechnet etwa 90 Euro-Cent pro Liter.
Wenn man bedenkt, dass ich vor fünf Jahren noch knapp 3 Dollar pro Gallone bezahlt habe, was etwa 80 Euro-Cent pro Liter in Kalifornien entsprach, und in Arizona umgerechnet 50 Euro-Cent pro Liter, dann sind die aktuellen Preise deutlich höher. Für uns in Kalifornien bedeutet das einen Anstieg um etwa 40 Euro-Cent pro Liter. Aber ich sehe das gelassen – es ist kein Weltuntergang. Außerdem habe ich vor fünf Jahren auch weniger verdient, also denke ich, dass das in Ordnung ist.
Natürlich würde ich – wie jeder andere in den USA – gerne weniger für Sprit zahlen. Es wäre schön, wieder unter 1 Euro pro Liter zu kommen.
Aber in den USA gibt es auch große Preisunterschiede. Manchmal verlangt eine Tankstelle 6 Dollar pro Gallone, und nur eine Ecke weiter sind es um die zwei Dollar pro Gallone günstiger. Die meisten Amerikaner machen sich nicht die Mühe dann die nächste Tankstelle auf der anderen Straßenseite aufzusuchen, weil der Aufwand das Auto zu wenden zu hoch ist. Amerikaner legen sehr viel Wert auf Bequemlichkeit.
Ich tanke immer bei Costco, das ist eine Tankstelle nur für Mitglieder, wo das Benzin am günstigsten ist. Außerdem tanke ich immer das günstigste Benzin für mein Auto. Ich habe nie hohes Oktan getankt und halte mich dabei an mehrere Studien – unter anderem vom ADAC und Quarks – die besagen, dass es kaum einen Unterschied macht.
ch habe einmal das höchste Oktan getankt und keinen Unterschied gemerkt. Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen, die zeigen, warum sich hohes Oktan nicht lohnt. Alle relevanten Links dazu findet ihr auch in der Beschreibung meines Videos.

Arbeitsmarkt in den USA

Der Arbeitsmarkt in den USA präsentiert sich aktuell in bester Verfassung. Für Menschen mit einer Ausbildung oder einem Studienabschluss scheint Arbeitslosigkeit nahezu ein Fremdwort zu sein. Ein Blick auf die Stellenausschreibungen bestätigt dies: Es werden mehr Fachkräfte gesucht als je zuvor. Die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften ist enorm.
Hier gilt: Wenn du eine solide Ausbildung hast und dazu noch einen klaren Kopf, dann stehen dir in den USA alle Türen offen. Einen Job zu finden, sollte unter diesen Voraussetzungen im Grunde kein Problem darstellen. Das Land bietet für gut ausgebildete Arbeitskräfte vielfältige Chancen.
Aber nicht nur im Bereich der höher qualifizierten Berufe sieht es gut aus. Auch wer keine formale Ausbildung hat, findet leicht eine Anstellung. Fast jeder Supermarkt wirbt mit „HIRING“-Schildern. Die Suche nach Mitarbeitern ist allgegenwärtig. Du kannst einfach in einen Laden gehen, wo oft Computer für Bewerbungen bereitstehen. Dort gibst du deine Daten ein, und in vielen Fällen erhältst du eine SMS, die dich zum Arbeitsantritt einlädt – und das häufig ohne vorheriges Vorstellungsgespräch oder persönliches Treffen. Da kann es durchaus vorkommen, dass man eine SMS bekommt, die besagt: „Erster Arbeitstag morgen um 9 Uhr.“
Persönlich kann ich mir kaum vorstellen, in den USA keine Arbeit zu finden. Angesichts der aktuellen Fülle an Stellenausschreibungen sind Arbeitnehmer gefragter denn je. Vielleicht findet man nicht immer den Traumjob auf Anhieb, aber an Arbeitsmöglichkeiten mangelt es definitiv nicht.

Die Auswirkungen der Krise auf kleine Geschäfte in den USA

In Amerika ist deutlich zu spüren, dass die Pandemie ihre Spuren hinterlassen hat. Viele lokale Geschäfte, kleine Fitnessstudios und Restaurants mussten leider für immer ihre Türen schließen. Es ist immer wieder ein Schock, wenn man auf Google Maps nach seinem Lieblingsrestaurant sucht und dann liest: „Für immer geschlossen“. Doch die Geschäfte, die diese schwere Zeit überstanden haben, erleben nun einen großen Andrang.
Ein Beispiel aus meiner persönlichen Erfahrung: Mein Zuschauer und Patreon Keno hat mich in San Diego besucht, und wir gingen zusammen in eines meiner Lieblingsrestaurants. Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals herzlich bei Keno bedanken – er hat sogar die Rechnung übernommen! Doch auch dieses Restaurant hat mittlerweile geschlossen und wurde durch ein mexikanisches Restaurant ersetzt.
Interessanterweise bleiben die Ladenflächen nicht lange leer. Sie finden schnell neue Mieter und ein neues Geschäftsleben beginnt. Dies zeigt die Dynamik und Anpassungsfähigkeit des amerikanischen Marktes.

Umgang mit den Lockdown-Maßnahmen

Es war auch so, dass während des Lockdowns haben viele Restaurants, Fitnessstudios und Bars in San Diego trotz Verbot geöffnet hatten. In den USA können Polizeikräfte die Schließung eines Geschäfts nicht durchsetzen, und ein Äquivalent zum deutschen Ordnungsamt gibt es hier nicht. Die Stadt musste daher zuerst einen Brief verschicken und gegebenenfalls rechtliche Schritte einleiten.
Die Strafen für solche Verstöße lagen anfangs bei etwa $1000. Viele Fälle landeten beim sogenannten Small Claims Court, dem Bagatellgericht, für Streitwerte unter $5000. Oft kam es zu einer Einigung ohne Urteil, bei der die Geschäfte $1000 bis $2000 an die Stadt zahlten. Einige zogen jedoch vor Gericht und verloren, was zu Strafen von $1000 oder mehr führen konnte.
Viele Geschäftsinhaber haben damals kalkuliert und entschieden, dass es sich finanziell nicht lohnt, während des Lockdowns zu schließen. Sie machten mehr Profit, wenn sie offen blieben, und nahmen die Strafen in Kauf.
Mein Fitnessstudio in Amerika ist ein gutes Beispiel dafür, wie einige Unternehmen während der Pandemie agiert haben. Es war die ganze Zeit über geöffnet und hat argumentiert, dass es als Gesundheitszentrum fungiert, das dabei hilft, das Immunsystem zu stärken. In Fällen, in denen die Betreiber sogar bereit waren, sich vor einer Jury zu rechtfertigen und die Meinung der Öffentlichkeit einzuholen, hat meistens die Stadt den Kürzeren gezogen. Geschätzte 95% der Fälle wurden außergerichtlich mit einer Geldsumme beigelegt.
Interessanterweise haben alle Läden, die ich kenne und die nie geschlossen hatten, die Pandemie überlebt. Das zeigt, wie unterschiedlich die Situationen in verschiedenen Ländern gehandhabt werden. Ich habe oft gehört, dass in Deutschland solche Vorgehensweisen unvorstellbar wären.
Hier in den USA ist es unvorstellbar, dass die Polizei eine solche Macht hätte, wie man es vielleicht aus anderen Ländern kennt. Sie sind keine Richter und dürfen ohne ein richterliches Urteil nicht einfach einen Laden betreten – außer als Kunden. Die Polizei kann nur in Fällen von Straftaten aktiv werden. Sogar bei Verkehrsdelikten wie zu schnellem Fahren dürfen sie hier in Kalifornien keinen Strafzettel ausstellen, sondern nur eine Einladung zum Verkehrsgericht, da dies vor dem Richter nur entschieden werden darf.
In Kalifornien erlebte ich, dass diese strikte Trennung zwischen Exekutive und Judikative sehr ernst genommen wird. Als ich zu schnell fuhr, musste ich vor das Verkehrsgericht (hier: Traffic Court). Es gibt hier Online-Anwälte, die solche Fälle für etwa 99 Dollar abarbeiten. Sie verhandeln zum Beispiel die Strafe, die ursprünglich 300 Dollar betragen könnte, auf etwa 80 Dollar herunter. Und selbst wenn man den Fall verliert, erhält man einen rechtlich gültigen Strafzettel erst, nachdem ein Richter ihn unterschrieben hat.
Eine Sache, die hier in den USA sehr ernst genommen wird, ist Alkohol am Steuer. Je nach Alkoholgehalt kann man sogar in Handschellen abgeführt werden. Hier hört der Spaß für die Amerikaner auf. Die Verkehrseinträge werden nach zwei Jahren komplett gelöscht, ähnlich wie in Deutschland.

Lohnentwicklung in den USA: Reaktion auf die Inflation

In den Vereinigten Staaten haben wir einen bemerkenswerten Anstieg der Löhne erlebt. Durchschnittlich sind die Löhne um etwa 7% über das ganze Land gestiegen. Dies ist eine Entwicklung, die über verschiedene Branchen und Unternehmen hinweg zu beobachten ist.
Auch in der Firma, in der ich arbeite, gab es Lohnerhöhungen. Dieser Schritt wurde als Reaktion auf die Inflation unternommen. Die steigenden Lebenshaltungskosten und die allgemeine wirtschaftliche Lage haben es notwendig gemacht, die Löhne anzupassen, um den Mitarbeitern entgegenzukommen und ihre Kaufkraft zu erhalten.
Die Inflation hat einen wesentlichen Einfluss auf die Lohnentwicklung gehabt. Unternehmen mussten reagieren, um ihre Mitarbeiter zu unterstützen und um wettbewerbsfähig zu bleiben. Diese Lohnsteigerungen sind ein Versuch, mit den gestiegenen Preisen Schritt zu halten und den Mitarbeitern zu helfen, ihren Lebensstandard zu bewahren.
Zu Beginn der Pandemie gab es in den USA, abgesehen von den ersten vier Wochen, keine ernsthafte Knappheit an Waren. Selbst die Knappheit an Toilettenpapier war nicht so dramatisch, wie man vielleicht annehmen könnte. Man musste lediglich bereit sein, etwas mehr für teurere Marken zu bezahlen.
Interessanterweise habe ich während der Pandemie Autos bestellt, die trotz des globalen Chipmangels vollständig ausgestattet geliefert wurden. Ein Bekannter aus der Automobilindustrie verriet mir, dass deutsche Autos, die nach Amerika geliefert werden, offenbar eine bevorzugte Behandlung genießen. Der Grund könnte sein, dass man hier in den USA keine Klagen riskieren möchte. Mein eigenes Auto habe ich während der Pandemie innerhalb von vier Monaten erhalten, obwohl zu dieser Zeit in Deutschland von Wartezeiten von bis zu 12 Monaten die Rede war. Wie genau das abläuft und ob es offiziell bestätigt werden kann, wissen wahrscheinlich nur Insider. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich jedoch sagen, dass Autos für den amerikanischen Markt definitiv privilegiert behandelt zu werden scheinen.

Dieses Video dürfte auch interessant sein:

Das amerikanische Rentensystem und Aktien

Ein Aspekt, der vielen nicht bewusst ist, betrifft das amerikanische Rentensystem und dessen Verbindung zu Aktien. In den USA wird das Rentensystem größtenteils über Aktieninvestitionen finanziert. Wenn es zu einer Rezession kommt, machen sich daher alle Amerikaner, einschließlich Beamte, Sorgen um ihre Rente. Ich selbst bin kein Aktienprofi, aber in meinem Umfeld in Amerika hat fast jeder Aktien. Das liegt daran, dass jeder, der arbeitet und in die Rentenkasse einzahlt, automatisch in Aktien investiert.
Was ich mache, ist folgendes: Wenn alle in panischer Angst ihre Aktien verkaufen, sehe ich das als beste Gelegenheit, um zu investieren. Ich kaufe dann all diese abgestürzten Aktien. Sobald sich die Krise wieder legt und die Aktienmärkte sich normalisieren, passe ich mein Portfolio wieder an und reduziere das Risiko. So gehe ich aktuell mit meiner Rente um.

Preise in amerikanischen Supermärkten

Die Preise in den amerikanischen Supermärkten sind enorm gestiegen. Das ist etwas, über das ich bereits in einem Video gesprochen habe.

Kalifornien war schon immer teuer, aber die aktuellen Preissteigerungen sind extrem. In Deutschland hört man von Preiserhöhungen, die sich im Bereich von 35 Cent bewegen – zum Beispiel bei Marmelade. Das erscheint mir fast lächerlich gering. In den USA bewegen wir uns nicht in solchen Centbereichen. Hier kostete Marmelade schon vorher nicht unter 7 Dollar und jetzt liegen die Preise bei 9, 10 oder sogar 12 Dollar. Dies sind meiner Meinung nach erwähnungswerte Preiserhöhungen. Schaut euch mein Video über Inflation an, um einen Eindruck davon zu bekommen, was echte Inflation bedeutet:

Einige Beispiele: 8 Dollar für Mehl, 10 Dollar für eine Kugel Eis, 18 Dollar für eine Pizza für eine Person. Wenn man bei einem Food-Truck für zwei Personen isst, gibt man leicht 50 Dollar aus. Im Vergleich dazu wirken die Nachrichten über Preiserhöhungen von 10 oder 30 Cent in Deutschland fast wie Satire. Mein Einkaufswagen kostet hier 50 bis 80 Dollar mehr pro Einkauf, während es in Deutschland vielleicht um 5 Euro mehr ist.

Umgang mit Armut in Krisenzeiten

„Wie gehen Menschen, die weniger finanzielle Mittel haben, mit dieser Krise um?“ Das wurde ich oft in meinen Videokommentaren gefragt.
In Kalifornien kommt der Staat für viele Dinge auf. Es gibt zahlreiche Sozialhilfeleistungen, über die ich auch in einem anderen Video gesprochen habe. Ihr findet den Link dazu unten.
Diejenigen, die wirklich betroffen sind, sind diejenigen, die keine Sozialhilfe beziehen können, wie zum Beispiel Einwanderer ohne Visum. Wie diese Menschen genau mit der Situation umgehen, weiß ich nicht genau und müsste dazu mehr recherchieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Mittelstand in den USA die Krise kaum spürt. Sie kaufen und konsumieren weiterhin in großem Stil. Die Amerikaner haben generell ein anderes Verhältnis zum Geldausgeben – ein Thema, das ich vorhabe in einem meiner anderen Videos näher zu beleuchten.

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